XENOFOX
Olaf Rupp — Elektrogitarre
Rudi Fischerlehner — Schlagzeug
NEW CD!
hundred beginnings
farai records frec6
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Shure they can make quite a fuss in the china shop. But the aim is not to destroy things. It is about creating spaces. It is the air and the hidden silence amidst all the rubble that begets something special. A creative furor comes along with just enough ease to make shure that in the end everything fits together well to form a meandering whole. There is an utopistic organic wilderness in this music gaining ground so irreverently that if you are able to enjoy a note, a sound, a beat just for what they are: a note, a sound, a beat, then you will have fun to see the wood for the trees.
Da klirrt es doch auch mal heftig im Porzellanladen der Musikgeschichte. Es geht aber irgendwie nie ums Kaputtmachen. Die Entwicklung, das Dazwischen, die heimliche Ruhe im Gewusel der Scherben macht da irgendwas Sonderbares mit einem. Dahinter steckt eine Schaffenswut, die mit genügend Gelassenheit daherkommt, dass irgendwann immer wieder alles zu einem mäandernden Ganzen zusammenkommt. Eine utopisch organische musikalische Wildnis wuchert und greift so respektlos um sich, dass dem gepflegten europäischen Konzertparkett angst und bange werden könnte um seine gebohnerten Dielen.
" Mit Hirn, Charme und Kanone. Ohne Extrawurst. Unprätentiöser Free Jazz. Eh klar virtuos, aber hier dürfen auch der Grunge, der Noise, der Knüppel und der Sumpf. …“
steroid, Freistil
"... eine Ruppsche Sternstunde, wenn ihr mich fragt. Wie sie da immer wieder synchron kaskadieren, trillern und knattern, da passt kein Haar dazwischen, um das Einvernehmen zu spalten."
Rigobert Dittmann, Bad Alchemy 84
PRESSE:
Extrem entspannt entspinnt sich hier ein Dialog miteinander gut vertrauter Kollegen (siehe auch den Bericht vom Ulrichsberger Kaleidophon). Gemächlich gehen's die beiden an, es treibt nichts, es besteht keinerlei Grund, etwas zu überstürzen. Ein paar Becken werden gestreichelt, ein paar Felle düpiert, ein paar Saiten in Schwingung gebracht. Alles fließt. Panther, Reh. Behutsam werden das Tempo und die Lautstärke erhöht, schön langsam nimmt die Dichte zu, immer in Abstimmung mit dem Gegenüber. Später wird alles wieder gedrosselt, alles zu seiner Zeit. Wie organisch entäußern sich die Temperamente, sie gehorchen der Logik des Miteinanders, der hörbar guten Beziehung. Man trifft einander und fabriziert Musik, als wäre es das Normalste, das es gibt. Das Einfache, das leicht zu Machende, das verstand Brecht unter dem Kommunismus. Dabei ist das so oft das Schwierige, das schier Unmögliche im Stress des Wettbewerbs. Nicht so bei Rupp & Fischerlehner. Von leichter Hand gelingt das Neue, das Frische, das Unerwartete. Avantgarde mit viel Soul. Mit anderen Worten: Die Musik von Xenofox entspricht ziemlich genau meiner Kragenweite. (felix)
FREISTIL 67, Juni 2016
Xeno? Dabei sind das doch gute alte Bekannte mit willkommenen News. Es haben da Olaf Rupp, bewährt mit Weird Weapons und Die Dicken Finger, und Rudi Fischerlehner, bekannt durch Gorilla Mask oder als La Tourette mit Tonia Reeh und beide natürlich als 2/3 von Rupp-Müller-Fischerlehner, ihre Partnerschaft einfach nur mit einer Namensgebung verfremdet. Der Auftakt ist irritierend, aber vielversprechend, mit perkussivem Schnickschnack zu sanftem Gitarrendrone, bei der Rupps Finger noch auf der Stelle tapsen, aber schon auch wummernd und krabbelnd ihr Tausendfüßlerwesen andeuten. Der eine siebt Blech und lässt es rieseln, der andre brütet, streichelt, pulsiert, pluckert, mit leichter, aber ventilatorschneller Hand. Das sorgt für Wallung, ein rauschendes Beben zu klingelndem Gedengel. Bis hin zu einem abflauenden Brodeln zu tickend geviertelten Sekunden. Soweit 'Another end of Humanity'. 'Zeitforschung' ist zu Beginn eine jener Träumereien, die man tagträumerisch nennt. Das verdichtet sich jedoch mit rasant flickerndem Riffing und wirbelnden, pochenden, klopfenden Schlägen, als Wechselspiel ostinat wiederholter mit schweifenden und prickelnden Noten, wobei Rupp eigentlich nie aufhört, wolkig zu driften. 'DNA' ist ein kleiner Zwitter aus repetitiver Mechanik mit krummen, erst spitzen, dann abgedunkelten Tönen. 'Arizona Dream' hebt, mit wieder längerem Atem, mit wabernden Verzerrungen an, durchsetzt mit metallischem Genestel. Schleppendem Beat folgt klackende Stagnation, Rupp feilt die Saiten und zirpt damit, verhakt sich in eine suchende Figur zu klirrender Kette. Ein klackender Groove setzt ein, Rupp erzeugt flickernde und gewetzte Sounds, ohne Hast und wie ohne Ziel. Fischerlehner wischt Sand von den Becken, die Gitarre prickelt wie ein Glas Selters, das man ans Ohr hält, Rupps Finger huschen als Skorpion in den Schatten zurück. Auch 'Hundred Beginnings' bleibt piano, ausgedünnt auf wenige perkussive Gesten und gedämpfte Sounds, bis hin zu einer Folge ostinater Punches, metallischen Kratzern und feinem Hagel übers Blech. Und auch 'HKW 2026' mit seinen 21:21 bürstet und flimmert am träumerischen Grundmotiv herum, das nicht neu ist, schon "Tingtingk enthielt ähnlich verhaltene Gespinste wie dieses Dröhnen, Rasseln und Pluckern. Einmal muss Xenofox den angestauten Druck kurz entweichen lassen, sucht aber flimmernd und tickelnd und wie mit fiependen Bogenstrichen ein dauerhafteres schwebendes Gleichgewicht. Als ließe sich so der Ursuppe ihr explosives Moment vorsorglich entziehen und das Schvirat ha-Kelim (der Big Bang und der Bruch der Gefäße als kosmisches Ur-Malheur) sich sublimieren zu Sphärenklang über feinem Bordun. [BA 90 rbd]
BAD ALCHEMY 90, Mai 2016
Gitarzysta Olaf Rupp i perkusista Rudi Fischerlehner to artyści doskonale znani dzięki wielu wyśmienitym płytom nagranym w rozmaitych konfiguracjach z udziałem takich artystów jak m.in. Andreas Willers, Matthias Müller, czy formacje Gorilla Mask, Pinx i Grid Mesh. Obaj artyści także z powodzeniem realizują swoje muzyczne wizje oparte na improwizacjach w duecie, czego dowodem był m.in. ubiegłoroczny koncertowy album: "Live At Lydfestival Aarhus" (2015). 1 lipca natomiast światło dzienne ujrzy płyta zrealizowana przez dwójkę kreatywnych instrumentalistów pod intrygującym szyldem: Xenofox. Album "Hundred Beginnings" zawierać będzie ponad 70 minut improwizowanej muzyki , pełnej wyjątkowego żaru i energii.
http://longplay.blox.pl/strony/rekomendacjetygodnia4.html
longplay.blox.pl
Mit Hirn, Charme und Kanone. Ohne Extrawurst. Unprätentiöser Free Jazz. Eh klar virtuos, aber hier dürfen auch der Grunge, der Noise, der Knüppel und der Sumpf. Olaf Rupp hat nicht nur mit den Zorns und Brötzmanns dieser Welt gespielt, er erledigt auch gerne mal die Arbeit der Musikjournaille, indem er selbst Begriffe wie sonic pointillism prägt — denn eine trefflichere Bestimmung seines Spielstils (oder zumindest einer seiner Lieblingstechniken) gibt es wohl nicht. Da prasseln die Fingerkuppen aufs Griffbrett nieder, und die rasend schnelle Abfolge von Tönen erzeugt den Eindruck einer sanft fluktuierenden Fläche, die zwei Momente später plötzlich Volumen gewonnen hat und in den Raum ausgreift. Bis der Punkblitz einschlägt und die Streusel in alle Sturmwinde verstreut oder die transharmonische Welle sich rasselnd zurückzieht und reduziertem Saitenblubbern das Feld überlässt. Rudi Fischerlehner, kongenial, knarzt und knallt, rahmt hier die Klangbilder ein, trommelt dort die Chromatik aus der Form, durchstößt schließlich die vibrierende Leinwand.
(steroid), Freistil
"... der Clash mit Olaf Rupp, mitgeschnitten im September 2014, ist furios. (...) Das Spiel ist enorm aufgekratzt, eine Ruppsche Sternstunde, wenn ihr mich fragt. Was der Popeye aus Saarlouis da auf den Saiten brutzelt, sucht auf dem Gitarrensektor seinesgleichen. (...) Wie sie da immer wieder synchron kaskadieren, trillern und knattern, da passt kein Haar dazwischen, um das Einvernehmen zu spalten. Neben den vorwärts preschenden Passagen fehlt es nicht an laut- und leismalerischer Drahtverbiegerei, Muschelgeraschel und Blechnapfgeschepper. Aber Tempo und Krawall, wenn auch der disziplinierten Sorte, sind definitiv das Salz und der Pfeffer in der Suppe.",
Rigobert Dittmann, Bad Alchemy 84
„Live at Lydfestival Aarhus“ ist ein Album geworden, auf dem Rudi Fischerlehner und Olaf Rupp ihre musikalische Eigenwilligkeit einmal mehr auf sehr unmittelbare Weise hörbar machen. Die beiden unterstreichen, dass sie definitiv anderes im Sinne haben, als einfach nur zu unterhalten. Ihr musikalischer Ansatz ist ein aus dem Rahmen des Üblichen fallender, einer, der zugegebenermaßen fordert. Aber genau dieser Aspekt macht ihre neue CD auch zu einer nachhaltig spannenden."
Michael Ternai, musicaustria
"Auch die bei solch einer selbstvergessenen Karambolage-Technik auftretenden zufälligen Zwischen- und Obertöne fügen sich organisch ins Geschehen ein, schaffen eine Komplexität, die einer intimen Duokonstellation kaum zutraubar scheint. … Momente „stimmhaften” Spiels lassen die beiden auch zu, einen Dialog tief schabender Klänge gerubbelter Saiten und Felle wird genüsslich ausgekostet, während die Spannung, welche Wendung die gemeinsame Entwicklung dieses organisierten Lärms als nächstes nehmen wird, den Zuhörer in Atem hält."
Rainer Schmidt, Neue Westfälische